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KAИAL – Pressetext 2024
KAИAL is a german neo krautrock band which will disappear in 2030.
Bis dahin veröffentlichen KAИAL im Oktober 2024 ihr viertes Opus Magnum NOSTALGIA. Kompromisslos und brachial lärmt es hier in Songs wie „Platons Höhle“ und „Früher oder später“ bis Liedsänger Tobias Buder und Violinistin Sarah Renner die Scherben einsammeln und in zarter Melancholie verglühen. Entstanden in der Blütephase der Cottbuser Musikszene und in Berlins Garagen neu zusammengesetzt, steht das Quartett mit Dennis Depta an der Gitarre und Benjamin Buder am Schlagzeug für bildgewaltige, deutschsprachige Bandmusik. Wer lässt sich in diesem Land noch von neuer Musik überfordern? Von einem Strom, in dem alle verloren gehen und jeder geborgen wird? : die Seelen der Liebenden in Dantes poetischer Hölle, wie die Schwurbler in Platons digitaler Höhle, die Avatare veralteter Stars, zukünftige Android-Menschen, die vom Abriss und Wiederaufbau bedrohten Kleinstadtbewohner, Smartphonejunkies, Zyniker, Träumer und Rationalisten? RISE AND RISE AGAIN! – Bei KAИAL trifft Phantasie auf Realität, Auskomponiertes auf Improvisiertes, Singer Songwriter-Ballade auf Full Band-Krachshow.
Einstürzende Neubauten, Arcade Fire, Dead Can Dance, Lana Del Ray und Wolf Biermann spenden Applaus. Aber KAИAL lösen sich vom nostalgischen Klimbim ins offene Ungewisse. Zwischen Asia Döner Senftenberg und Globe Theatre singen sie Gegenwartshymnen für eine neue Gesellschaft.
Pressetext: FEIERABENDSTADT
Single-Veröffentlichung 07.06.2024
Feierabendstadt
„Ich bleibe hier. Ich bleibe hier bei dir. Ich schlenkere durch die Feierabendstadt.“ Was wie eine trotzige Drohung und Liebesbekundung zugleich klingt, ist KANALs Ode an die Kleinstadt.
Guben, Kamen, Sangerhausen: die Hälfte der Deutschen lebt in Mittel- und Kleinstädten, also Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern. Hier, wo das Internet stockt, die Grashalme den Asphalt aufsprengen und es sich kaum mehr lohnt, Werbung zu platzieren, eiert KANAL-Frontmann Tobias Buder auf dem Drahtesel übers Kopfsteinpflaster und verliert sein Herz an die stinknormalen Bürger. Diese „STINOS“ haben sich dem Stillstand hingegeben, aber anders als in Moritz von Uslars Buch „Deutschboden“ hat Buder – in Cottbus geboren und aufgewachsen – wirklich etwas übrig für die scheinbar Vergessenen, Gestrigen, Abgewickelten. „Feierabendstadt“ ist ein einfaches, ehrliches Lied wie „Yellow“ von Coldplay – damals, vor dem Ausverkauf.
Auf der Akustikgitarre vorgetragen und mit warmen Orgel-, Geigen- und Gitarrensounds zur Rock-Pop-Hymne gehoben, erscheint der Album-Opener „Feierabendstadt“ am 07. Juni als weiterer Single-Vorbote von „NOSTALGIA“ (VÖ: 25.10.24), dem 5. Studioalbum der Berliner Krautrock-Alternative-Combo.
„Feierabendstadt“ ist eine Fahrt mit der Regionalbahn durch Landschaften, in denen nichts mehr hält. Abriss und Wiederaufbau! Eine Hommage an all das Kaputt-Unspäktakuläre. Dass der große Ausverkauf des Ostens und anderer Wüsten noch immer stattfindet, zeigt das Musikvideo zur Single, indem die Musiker:innen als Kleinstadt-Kartell das Land auf der Karte unter sich aufteilen. So wird die Textzeile „Die Zukunft ist Vergangenheit“ emblematisch: Sie zeugt von der absoluten Stagnation in kapitalistischer Regression, doch auch eine ferne Utopie flammt auf: Was, wenn der „Glaube an die Zukunft“ nicht zum Nostalgie-Grind gerinnt sondern tatsächlich etwas in Gang setzen kann? Möge das Gebilde auch noch so schwanken, wir singen mit: ich bleibe hier bei dir…
Pressetext: AVATARE
Single-Veröffentlichung 20.10.2023
Der „Rolling Stone“ kürt zum siebzehnten Mal die 100 besten Bob Dylan-Tracks und ABBA lassen ihre Klone auf die Menschheit los: in diese Sackgasse namens Musikwelt, die das Vergangene bis in alle Ewigkeit konserviert, feuert die Berliner Band KANAL am 20. Oktober 23 ihre Alternative Pop-Single „Avatare“. Im Song tanzen in einer nicht allzu fernen, menschenfreien Zukunft die ewig jungen Lichtgestalten der Rock’n’Roll-Hall of Fame als Avatare in den Resten der großen Event-Häuser verwüsteter Städte. Sieht so die Ewigkeit aus und klingt sie so? Und hat sie nicht schon längst begonnen? Wie lebt es sich in den Shopping Malls der ewigen Wiederverwertung, wo das einst Erfolgreiche nostalgisch immer wieder neu bestaunt werden soll? Eigentlich ganz gut, hört man „Avatare“, die 2. Single des im März 24 erscheinenden Longplayers „Nostalgia“. Der Ton könnte leichter nicht sein. Ein lässiges Gitarrenriff, das Keith und Dylan nicht besser klampfen könnten, leitet ein in die satirische Bewunderungsfeier von ewiger Jugend, Sex-Appeal und Success. „Im großen Saal soll mich die Ewigkeit verschlingen“, singt KANALs Tobias Buder über Shaker, Geigen und hymnische Gitarren und möchte „jetzt oder nie“ und „nur noch einmal“ seine Heroen live und in Farbe bewundern. Im Musikvideo springt das Indie-Krautrock-Quartett selbst in die Rolle der fanatischen Superfans: Bei Kaffee und Kuchen im Schrebergarten präsentieren sich die skurilen Erste Reihe-Jünger gegenseitig ihre Fanartikel, bis der Neid eines Clubmitglieds schließlich die Party sprengt. Dazu gibt es ein Manga-Single-Cover, das nur Idioten nicht niedlich finden können. Schlechte Indie-Laune und Weltuntergangsstimmung braucht niemand. Hier wird der 2. Frühling zelebriert. Wir leben in der Recycling-Blase. Wir sind die Recycling-Blase! Na und?! Lass tanzen gehen, Schlurfi. Es ist alles gut. Oder nicht?!
Pressetext: Platons Höhle
Single-Veröffentlichung: 09.06.2023
In ihrem Song „Schrei nach Liebe“ entlarvten DIE ÄRZTE 1993 so manch frisch polierte Glatze als schmusebedürftigen Kuschelrock-LP-Hörer. 30 Jahre später haut uns die Krautrock-Kombo KAИAL mit der Single „Platons Höhle“ nun eine politisch-polemische Abrechnung mit der Querfront-Bewegung um die Ohren. „Bist du eine Echse oder eine Hexe?“ lärmt Frontmann Tobias Buder gleich im ersten Takt über ein knarziges Rockgitarren-Pattern. Die Zeile ist Türöffner für eine radikal donnernde Indie Wave-Hymne mit Saloon-Piano, Schellenring, Sägezahnsynthie, Schlagzeugsolo und Falsettgesang à la Queens of the Stone Age. Über unseren Köpfen schwirren die Drohnen. Chemtrails zerschneiden unsere Himmel. Unzufriedenheit paart sich mit dem gefährlichen Halbwissen und schärft ideologische Zeitbomben. KAИAL singen uns ein Lied davon. All jene Youtube-Propheten, welche die vierte Medienrevolution namens INTERNETZ für ihre menschenverachtende Propaganda und eigene wirtschaftliche Interessen ausnutzen, bekommen hier ihr Fett weg. Dass es dazu fast nur eines simplen a-moll-Akkords bedarf, auf dem die Band im Up-Tempo wie auf einem Besenstiel über das Panoptikum von Sein und Schein reitet, ist bemerkenswert. „Platons Höhle“ (VÖ: 09.06.23) ist erster Vorbote und Opener des Studioalbums „NOSTALGIA“ (VÖ 10..24). Erweitert wird die Single-Release um ein Musikvideo, das eine Fake-Life-Performance der Band und den schrägen Schwurbel-Vogel „Klaus“ zeigt. Die 8- minütige, frickligere Albumversion des Songs performen die Damen und Herren zudem in einem Live-Session-Video in der Berliner WABE: hier lässt es sich in die vielstimmige, energetische, teil improviierte Soundwelt aus Synthiemelodien, Zweitstimmen, Basszerre und Octaver-Riffs eintauchen.
Videos
KONTAKT + LINKS
KONZERTE
04.05.24 – KANAL @ Biobaumblüte, Weingut Swillus + Biohof Werder, Werder + Duval, Werder
17.05.24 – KANAL @ Kulturelle Landpartie, Lüchow
18.05.24 – KANAL @ Kulturhaus B.O., Asendorf
22.06.24 – KANAL @ Bunter Bahnof, Cottbus
19.07.24 – KANAL @ Artliners, Berlin
02.08.24 – KANAL @ Baergarten, Berlin
25.10.24 – KANAL @ Duval, Werder (Record-Release)